Erhöht Alkoholkonsum die Verletzungsgefahr?

Da Alkohol Ihre Aufmerksamkeit, Konzentration und Koordination beeinträchtigt, erhöht übermäßiger Alkoholkonsum die Verletzungsgefahr. Diese Gefahren müssen Sie kennen.
Erhöht Alkoholkonsum die Verletzungsgefahr?
Erhöht Alkoholkonsum die Verletzungsgefahr?

Bei einem übermäßigem Alkoholkonsum bzw. beim gelegentlichen Rauschtrinken besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, zu stürzen, sich im Straßenverkehr zu verletzen und Verletzungen zu erleiden (1). Neben den Auswirkungen auf körperliche Funktionen (Aufmerksamkeit, Konzentration und Koordination) kann starker Alkoholkonsum zu einem schlechten Urteilsvermögen führen. So werden beim Alkoholtrinken Risiken eingegangen und Verhaltensweisen an den Tag gelegt, die zu schweren Verletzungen führen können (2).

Übermäßig Alkohol zu trinken erhöht auch das Risiko, dass Sie nicht nur sich selbst, sondern auch andere Personen verletzen – im Rausch ist man sich u. U. der eigenen Handlungen nicht bewusst und man kann unbeabsichtigt Verletzungen verursachen.

Was können Sie tun, um Verletzungen zu vermeiden?

Die Wirkung von Alkohol ist fast sofort spürbar. Im Allgemeinen weiß man, wann man zu viel getrunken hat. Wenn man erkennt, dass man zu viel getrunken hat, sollte man aufhören, weiter Alkohol zu trinken. Die bessere Option ist jedoch, von vornherein nicht zu viel Alkohol zu trinken.

Kein Alkohol am Steuer. Planen Sie stattdessen ein alternatives Transportmittel oder bestimmen Sie einen zuständigen Fahrer, der nüchtern bleibt. Dies gilt sowohl für das Fahren von Autos als auch von Motor- und Fahrrädern und auch von Booten. Auch das Führen von Flugzeugen nach Alkoholkonsum ist gefährlich. Außerdem sollte man keine schweren Maschinen bedienen oder scharfen Werkzeuge verwenden. Diese Aktivitäten sollte man nur in nüchternem Zustand durchführen.

Auch das Personal von Kneipen, Restaurants und Clubs kann hierbei einen Beitrag leisten. Häufig sind z. B. Kellner*innen im verantwortungsbewussten Bedienen geschult und achten darauf, wie viel Gäste getrunken haben oder wie sie sich verhalten. Unter Umständen können sie sich aus Sorge um Ihre Sicherheit weigern, Sie zu bedienen.

Den eigenen Blutalkoholgehalt kennen und Verletzungen vermeiden

Eine erhöhte Blutalkoholkonzentration (BAK) führt zu bestimmten Gefahren, sei es aufgrund schlechter Koordination, Gedächtnislücken oder anderer Auswirkungen – und die Schwere dieser Gefahren nimmt mit der Zunahme Ihrer BAK zu (3). Wie schnell Ihre BAK ansteigt, hängt von Ihrem Alter, Ihrer Körpergröße, Ihrer Gesundheit, von Ihrem Mageninhalt sowie von der Menge und der Geschwindigkeit Ihres Alkoholkonsums ab (4, 5).

Der Blutalkoholgehalt dient als Grundlage für die Festlegung gesetzlicher Grenzwerte für das Führen eines Fahrzeugs sowie für andere Aktivitäten (Flugzeug führen, Boot steuern oder Maschinen bedienen). In den meisten Ländern werden offizielle BAK-Grenzwerte für Alkohol am Steuer festgelegt. Diese Werte variieren aber je nach Land (6).

Der einzige zuverlässige Weg, Ihre BAK zu messen, ist ein Atem- oder Bluttest. Da es unwahrscheinlich ist, dass Sie Zugang zu einem Alkoholtestgerät haben oder einen Bluttest durchführen können, empfiehlt es sich, verantwortungsbewusst zu handeln und die empfohlenen Grenzwerte nicht zu überschreiten.

 
References
  1. Taylor, B., et al., The more you drink, the harder you fall: a systematic review and meta-analysis of how acute alcohol consumption and injury or collision risk increase together. Drug Alcohol Depend, 2010. 110(1-2): p. 108-16.
  2. Kuntsche, E., et al., Binge drinking: Health impact, prevalence, correlates and interventions. Psychol Health, 2017. 32(8): p. 976-1017.
  3. Cederbaum, A.I., Alcohol metabolism. Clin Liver Dis, 2012. 16(4): p. 667-85.
  4. Erol, A. and V.M. Karpyak, Sex and gender-related differences in alcohol use and its consequences: Contemporary knowledge and future research considerations. Drug Alcohol Depend, 2015. 156: p. 1-13.
  5. "Publishing, H.H. Alcohol and age: a risky combination. Harvard Healthbeat 2020; Available from:
  6. International Alliance for Responsible Drinking (IARD), Blood Alcohol Concentration (BAC) Limits. 2020, IARD: Washington, DC.